Berlin-Brandenburg: Empfehlungen in Coronavirus-Krise | 13.03.2020

SELK in Berlin-Brandenburg: Ermutigung, Gottesdienste abzusagen
Empfehlungen angesichts der Coronavirus-Krise

Berlin, 13.3.2020 - selk - Der Pfarrkonvent und der Beirat des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg haben im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise eine Schreiben an die Gemeinden des Kirchenbezirks gerichtet, das laut Auskunft des leitenden Geistlichen im Kirchenbezirk, Superintendent Peter Brückmann (Berlin-Wedding), als "Empfehlung und als Hilfe für die Vorstände gedacht" ist, "um mit dem sich abzeichnenden Problem sachgemäß umzugehen." Der Konvent tagte gestern und heute in Berlin-Wedding.

In ihrem Schreiben vom heutigen Freitag, das allen Pfarrämtern des Kirchenbezirks zugegangen ist, beziehen sich der Konvent und der Beirat auf aktuelle Nachrichten, nach denen "die öffentlich Verantwortlichen auf verschiedenen politischen Ebenen mit Bezug auf Empfehlungen von führenden Virologen eindringlich die Bevölkerung darum gebeten haben, alle sozialen Kontakte so weit wie irgend möglich zu vermeiden." Sie hätten dies begründet mit dem Schutz besonders gefährdeter Personengruppen. "Dies ist für uns eine Aufforderung, uns auf unsere besondere Verantwortung als Christen zu besinnen, Nächstenliebe zu üben und nicht auf die eigenen Vorteile zu schauen", heißt es in dem Schreiben: "Es geht in dieser Situation nicht um die Frage, was wir uns selber noch zutrauen, sondern wie wir unseren Nächsten am besten schützen können. Was uns treibt, ist nicht die Angst vor der eigenen Ansteckung, sondern die Sorge um das Wohl des Nächsten."

Auf dieser Grundlage werde den Kirchenvorständen empfohlen, "ernsthaft zu bedenken, ob auf diesem Hintergrund das Halten von Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu verantworten ist." In anderen europäischen Ländern und in der eigenen unmittelbaren Umgebung seien alle Gottesdienste in allen Kirchen für die kommenden Wochen abgesagt worden. "Der Gedanke, Gottesdienste abzusagen, schmerzt uns sehr. Trotzdem ermutigen wir die Kirchenvorstände der Gemeinden unseres Kirchenbezirks, sich diesem Schritt anzuschließen. Wir bitten darum, zu bedenken, welche Folgen es auch in der Öffentlichkeit hätte, wenn der Eindruck erweckt würde, wir hätten die Bitte der öffentlich Verantwortlichen nicht genügend ernstgenommen." Hier gehe es auch darum, möglichen Schaden von den Gemeinden und der Kirche abzuwenden.

Die praktische Empfehlung findet in dem Schreiben eine ergänzende geistliche Einordnung: "Wenn wir schweren Herzens auf die Versammlung um Gottes Wort und Sakrament verzichten müssen, rufen wir dazu auf, dies als Gottes Ruf zur Umkehr zu hören. Wir sollten alles daran setzen, Gottes Wort in dieser Zeit zu hören auf den Wegen, die uns möglich sind, und durch das Gebet in der geistlichen Gemeinschaft der Gemeinde und Kirche zu bleiben. Wir rufen dazu auf, gemeinsam täglich für alle Menschen, besonders aber auch für unsere Gemeinden, zu beten und Gott anzuflehen, dass er der Pandemie Einhalt gebiete und sich aller Betroffenen erbarme."

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Ein Bericht von selk_news /
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