Weltkonferenz der ILC-Hochschulen fortgesetzt | 17.10.2019

Einheit und Vielfalt der theologischen Ausbildung
SELK bei Weltkonferenz der ILC-Hochschulen vertreten

Baguio City (Philippinen), 17.10.2019 - selk - Im Fortgang der 7. Weltkonferenz der Hochschulen/Seminare des Internationalen Lutherischen Rates (ILC) in Baguio City auf den Philippinen (selk_news berichtete) wurde deutlich, wie vielfältig sich theologische Arbeit und theologische Ausbildung in den unterschiedlichen Kontexten darstellt. Fragen nach dem Umgang mit den Mächten des Bösen (Rev. Dr. Nicholas Salifu aus Ghana) kamen dabei ebenso in den Blick wie Überlegungen zur missionarischen Arbeit in den Favelas in den Großstädten Brasiliens (Rev. Samuel Fuhrmann aus Brasilien).

Prof. Dr. Joel Biermann (St. Louis / USA) warb in seinem Referat darum, mit einer gewissen Gelassenheit dem Verlust gesellschaftlichen Einflusses auf die Gesellschaft in den westlichen Industrienationen zu begegnen. Kirche solle angesichts dieser Herausforderungen bei ihren Kernaufgaben bleiben, der Welt dienen und in alledem ihrer Sache nachkommen, kurz gesagt: "Die Rolle der Kirche ist, die Kirche zu sein."

Neben den Hauptreferaten gab es eine Vielzahl weiterer Beiträge. So hatten die vertretenen Ausbildungsstätten die Gelegenheit, sich vorzustellen und ihre jeweiligen Herausforderungen zu benennen. Dabei wurde durchgehend der Trend zur Professionalisierung und Qualitätssicherung erkennbar, der sich nicht zuletzt auch darin zeigt, dass etliche kirchliche Hochschulen inzwischen eine staatliche Akkreditierung erhalten haben. Ebenso deutlich ist aber auch in ganz unterschiedlichen Kontexten die Not erkennbar, dass sich nicht ausreichend junge Menschen für den Dienst in der Kirche gewinnen lassen. Daneben wurden aus dem Kreis der Teilnehmer Überlegungen zur Ausbildung und zum Dienst von Frauen in der Kirche, Gedanken zum Zusammenhang von Migration und Mission und Impulse zur Entwicklung eines Curriculums vorgestellt.

Im Anschluss daran und an die Auswertung einer Statistik zu den Ausbildungsgängen der vertretenen Hochschulen, die von Prof. i.R. Dr. Werner Klän D.Litt. (Lübeck) von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) vorgestellt wurde, brachte die Versammlung eine Initiative auf den Weg, ausgehend von Überlegungen zum Pfarrerbild in konfessionellen lutherischen Kirchen Überlegungen zu einem Kerncurriculum, das für alle vertretenen Ausbildungsstätten als Mindeststandard gelten würde, zu entwickeln.

Insgesamt wurde deutlich, wie unterschiedlich sich die Herausforderungen und kontextuellen Gegebenheiten für die Arbeit an den einzelnen Hochschulen/Seminaren darstellen, wie sehr auf der anderen Seite aber auch manche Entwicklungen und Grundanliegen identisch sind.

Dankbar konnte die Konferenz die Nachricht entgegennehmen, dass mit Prof. i.R. Dr. Timothy Quill (Fort Wayne / USA) ein neuer Generalsekretär des ILC gefunden wurde. Er wurde in einem Gottesdienst vom Vorsitzenden des ILC, SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D., in sein Amt eingeführt. Darüber hinaus wurden Rev. Dr. Jun Hyun Kim (Südkorea / Asien), Prof. Dr. Roland Ziegler (USA / Nordamerika), Dr. Cynthia Lumley (England / Europa) und Dr. Sergio Schelske (Argentinien / Südamerika) als neue Mitglieder des ILC-Ausschusses für die Beziehungen zwischen den Hochschulen/Seminaren des ILC mit ihrer neuen Aufgabe betraut.

Die Konferenz dauert noch bis morgen Abend an. Am letzten Tag stehen neben einem inhaltlichen Abschluss ein Besuch des Lutherischen Theologischen Seminars in Baguio City und eine Stadtführung auf dem Programm.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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