14. Kirchensynode (1) | 21.05.2019

Gottes Wort - aufeinander hören
SELK: 14. Kirchensynode mit Gottesdienst eröffnet

Bad Emstal, 21.5.2019 - selk - Mit dem Eröffnungsgottesdienst begann am heutigen Dienstag die 14. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Bad Emstal-Balhorn. In seiner Predigt in der Kirche der gastgebenden SELK-Gemeinde nahm der leitende Geistliche der SELK, Bischof Hans-Jörg Voigt, D.D. (Hannover), die Tempelweihe zur Zeit des großen Königs Salomo in den Blick, wie sie im alttestamentlichen Buch der Chronik beschrieben wird. Dabei wird die Bundeslade mit den Gesetzestafeln in den Tempel gebracht, es wird geopfert, gesungen. "Das Volk feiert das Gesetz", sagte der Bischof einleitend. "Das Volk Israel verehrte Gott in seinem Gesetz!" Dieses Gesetz in den zehn Geboten sei tausende Jahre alt - und bis heute gerate eine Gesellschaft an den Abgrund, wenn sie diesen uralten Regeln nicht folge, so Voigt. Das ließe sich an jedem einzelnen Gebot durchdeklinieren.

Gott in seinem Gesetz feiern, ihm opfern, dabei singen und musizieren - "auf den ersten Blick für unsere Zeitgenossen eher fremd wirkend", fasste der Bischof in seiner Predigt zusammen. Aber eben nur auf den ersten Blick. Voigt: "Gott hat uns Menschen als religiöse Wesen geschaffen" - nur dass durch die Sünde Religiosität ohne Gottes Wort in andere Richtungen laufe. Der Prediger wies auf moderne "Gesetze und Regeln" hin, die Menschen heute befolgen, um einem Vollkommenheitsanspruch gerecht zu werden, auf neue "Opfermythen", die entstehen, wenn ein Unglück passiert oder etwas nicht funktioniert wie geplant.

Neben das Bild der Prozession mit der Bundeslade zum neuen Tempel stellte Bischof Voigt das Bild einer anderen großen Prozession: "Vorweg aber nicht an Hölzern die Bundeslade des Alten Bundes mit den Gesetzestafeln getragen, sondern vorneweg geht Jesus Christus." Christus sei für die Menschen zum Gesetz geworden, zum einzig wahren "Sündenbock" und Opferlamm, als sie ihn ans Kreuz genagelt hätten, so der Bischof. "Dieses Opfer reicht endlich weit genug an die Größe und Vollkommenheit Gottes heran. Das Opfer Jesu erfüllt den göttlichen Vollkommenheitsanspruch." Der leitende Geistliche nahm am Schluss seiner Predigt nochmals den Gesang - als "Lobopfer unserer Lippen" - thematisch auf mit dem Hinweis, dass beim Singen und Musizieren die Ohren das wichtigste Organ seien. Man müsse genau auf die anderen hören, wenn die Musik gelingen solle. Das Ohr sei auch für eine Kirchensynode ein entscheidend wichtiges Organ, so der leitende Geistliche: "dass wir Gottes Wort hören, dass wir aufeinander hören."

Die Synode der SELK wurde am heutigen Vormittag konstituiert. Nach der formalen Eröffnung durch Propst Johannes Rehr (Sottrum) führte Altbischof Dr. Diethardt Roth (Melsungen), der die 13. Kirchensynode 2015 als Präses geleitet hatte, in die Tagung ein und in die Geschäfte über: Unter seiner Leitung wählte die Synode das Präsidium, das sogleich die Arbeit aufnahm. Als Präses fungiert Rektor i.R. Pfarrer i.R. Stefan Süß (Guben), als Beisitzerin Ingeborg Polzer (Durach) und als Beisitzer Steffen Wilde (Nidderau). Die Kirchenleitung hat Propst Rehr als Berater beigeordnet.

Die Synodaltagung tagt bis zum Samstag und feiert mit der gastgebenden Gemeinde am Sonntag ihren Abschlussgottesdienst.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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