Kommentar zur Situation um Israel und die jüdischen Bürger | 13.10.2023

KOMMENTAR
Der Antisemitismus zeigt seine Fratze

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Der Großangriff, den die palästinensische Terrororganisation Hamas am vergangenen Samstag vom Gazastreifen aus auf Israel startete, bildet den Ausgangspunkt für den Kommentar von Pfarrer Andrea Volkmar, Beauftragter der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) für "Kirche und Judentum". Der Kommentar mündet in der Feststellung: "Der Staat Israel hat selbstverständlich das Recht zu bestehen! Die jüdischen Bürger unseres Landes verdienen unseren Schutz und unsere Solidarität!"

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50 Jahre nach dem heimtückischen Überfall Ägyptens und Syriens auf Israel am 6. Oktober 1973 am "Jom Kippur", dem höchsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungsfest, griff die palästinensische Terrororganisation Hamas vom Gaza-Streifen aus in barbarischer Weise israelische Siedlungen und Ortschaften an. Dabei wurden Kinder, Frauen und Männer gefoltert, verstümmelt und ermordet. Weiter wurden Geiseln genommen, um sie als Druckmittel gegenüber dem israelischen Staat zu missbrauchen. Geschahen die furchtbaren Terrormaßnahmen des NS-Regime im 3. Reich weitgehend im Verborgenen, so werden die gegenwärtigen Gräueltaten ohne Scheu weltweit in allen möglichen Medien publiziert. Niemand kann in unseren Tagen behaupten: "Ich habe davon gar nichts gewusst!"

Der Antisemitismus zeigt ungeschminkt seine diabolische Fratze.

Die Hamas gibt es offen zu: Sie will nicht nur die Juden aus dem Heiligen Land vertreiben und den Staat Israel zerstören, sondern die Juden an sich vernichten. In Artikel 7 der Charta der Hamas wird ein Hadith zitiert: "Die Stunde wird kommen, da die Muslime gegen die Juden so lange kämpfen und sie töten, bis sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken. Doch die Bäume und Steine werden sprechen: ,Oh Muslim, oh Diener Allahs, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt. Komm und töte ihn!'"

Schlimm ist auch, dass die Hamas durch ihre Terrorstrategie auch die eigene Bevölkerung im Gaza-Streifen in Abgründe treibt.

Als lutherischer Christ und Deutscher bin ich besonders betroffen, dass nicht erst in diesen Tagen, sondern auch schon in den vergangenen Jahren öffentlich gegen den Staat Israel und gegen Juden demonstriert und gehetzt wurde. Die meisten dieser Demonstranten hatten einen islamischen Hintergrund und migrantische Wurzeln. Aber auch manche Deutsche meinten gegen ein vermeintlich "rassistisches Israel" protestieren zu müssen. Das Schlimme ist: Wir haben diesen Protesten zugesehen, aber kaum unsere Stimme dagegen erhoben.

Ja, es mag wohl Versagen und Übergriffe in der Politik Israels geben, aber es sollte nicht vergessen werden, dass der Staat Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten ist. Presse- und Demonstrationsfreiheit sind hier gesichert. Wo sind die Stimmen, die sich gegen die Missstände in den arabischen Ländern oder im Iran erheben?

Der Staat Israel und die Juden in aller Welt brauchen unseren Zuspruch und unsere Unterstützung. Wir können die Gräuel, die während der NS-Zeit gegenüber den Juden geschahen, nicht rückgängig machen. Und ist es nicht auch scheinheilig, den früheren Generationen ihr Versagen vorzuwerfen, während wir heute unsere Stimme nur leise und bedächtig erheben? Ich finde es auf jeden Fall unerträglich, wenn auf unseren Straßen gejubelt wird, weil jüdische Menschen gemordet werden. Daher müssen wir deutlich klarstellen: Der Staat Israel hat selbstverständlich das Recht zu bestehen! Die jüdischen Bürger unseres Landes verdienen unseren Schutz und unsere Solidarität!

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Ein Kommentar von selk_news [13.10.2023]
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Verfasser: Pfarrer Andreas Volkmar, Beauftragter der SELK für Kirche und Judentum, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,
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