SELK-Pfarrer kritisiert Wahlplakate der NPD | 23.02.2021
SELK-Pfarrer kritisiert Wahlplakate der NPD
Sebastian Anwand: Besser nach dem Willen Gottes fragen
Wetzlar, 23.2.2021 - IDEA/selk - Scharfe Kritik an Wahlplakaten der rechtsextremen NPD im Lahn-Dill-Kreis zur Kommunalwahl in Hessen am 14. März übt der Pfarrer der St. Paulsgemeinde in Greifenstein-Allendorf, Sebastian Anwand. Er äußerte sich in einem lokalen Blatt und auf der Internetseite seiner Gemeinde, die zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) gehört. Die Plakate zeigen ein Bild des Reformators Martin Luther (1483-1546) mit der Aufschrift "Ich würde NPD wählen - Ich könnte nicht anders".
Wie Anwand schreibt, spielt die Partei damit auf den bekannten Spruch Luthers an: "Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen." Das Wahlplakat sei eine Provokation. Luther hätte "sein Kreuz gewiss nicht bei dieser Partei gemacht". Welches Wahlprogramm ihm zugesagt hätte, sei Spekulation. Aber es sei bekannt, dass Luther die Botschaft Jesu vertreten habe. Anwand verweist in seinem Text auf einen Ausspruch von Jesus Christus auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot: "Du sollst Gott lieben und deinen Mitmenschen wie dich selbst!" (Die Bibel: Das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 22, Verse 34-40). Der Mitmensch ist nach Anwands Überzeugung derjenige, "der uns in seiner Not begegnet und unsere Hilfe braucht, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Gesinnung, seinem Geschlecht, seiner Hautfarbe und seiner Religion." Wichtiger als Parteiprogramme sei es für alle Menschen, so Anwand, "nach dem Willen Jesu zu fragen und dann zu handeln."
Die St. Paulsgemeinde hat 206 Kirchglieder. Bei den Kommunalwahlen 2016 kam die NPD im Lahn-Dill-Kreis auf 2,0 Prozent aller Stimmen und zog mit zwei Abgeordneten in den Kreistag ein.
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Eine Meldung von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
Quelle: idea Pressdienst vom 23.03.2021
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