Ein Geburtstags-Ständchen für Naëmi
Naëmi-Wilke-Stift, Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke - auf den Namen Naëmi stößt man in Guben sehr oft. Für die Kinder des Stiftskindergartens ist Naëmi Wilke keine Unbekannte. Regelmäßig statten sie der Namensgeberin der Stiftung im weiten Raum des Krankenhauses einen Besuch ab. Gespannt versammelten sich die Kinder der Fuchsgruppe vor dem Bild und Grabstein der Naëmi. Sie waren gekommen, um anlässlich des Geburtstages der Naëmi, dem 2. Dezember 1860, an sie zu denken und ihr ein Ständchen zu bringen. Erzieherin Anne Bischoff und Rektor Markus Müller erzählten den Kindern etwas über die Lebensgeschichte des Mädchens und die Entstehung der Stiftung.
Naëmi Wilke, als Zwilling geboren, war das erste Kind von Friedrich und Sophie Wilke. Ihr früher Tod im Alter von knapp 14 Jahren war Anlass für ihre Eltern, eine Privatstiftung zu begründen, der sie den Namen ihrer Tochter gaben.
Die Eltern konnten nicht ahnen, dass der viel zu frühe Tod ihrer Tochter langfristig so viel Segen stiften würde. Aus dem 1878 gegründeten kleinen 14-Betten- Kinderkrankenhaus sind ein Krankenhaus, eine medizinische Einrichtungsgesellschaft und eine Stiftung mit Kindergarten sowie Erziehungsberatungsstellen entstanden, die heute rund 500 Menschen beschäftigen.
2004 wurde ihr Grabstein in Polen zufällig wieder entdeckt und so konnte im gleichen Jahr der Einbau des Grabsteins in einen Neubau der Stiftung erfolgen. Seitdem ist es Tradition, den Geburtstag und auch den Todestag dieses Kindes zusammen mit Kindern der Kindertagesstätte im Stift zu begehen. Ohne ihre Geburt und ihren tragischen Tod gäbe es weder das Krankenhaus noch den Kindergarten. Mit einem kleinen Präsent sind die Kinder wieder fröhlich in ihren Kita-Alltag zurückgekehrt.