SELK-Pfarrer: Predigt in römisch-katholischer Messe | 15.09.2017

Luther und die Kirchen
SELK-Pfarrer "predigte" in katholischer Messe

15.09.2017 - Bochum - Die Ü30-Kirche der Propstei St. Peter und Paul in Bochum (www.ue30kirche.de/ue30kirche-bochum) unter Leitung von Propst Michael Ludwig ist ein Angebot für Menschen über 30 (und deutlich darüber hinaus), die in lockerer Form eine römisch-katholische Messe erleben wollen und dabei in der "Predigt" Anregungen zu aktuellen Fragen suchen. Daher lag es nahe, für das Jahr 2017 den Schwerpunkt auf Luther und seine Anregungen für heute zu legen.

Pfarrer Bernd Hauschild von der Kreuzgemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Bochum hatte kurzfristig zugesagt, am 10. September als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bochum und Vertreter einer der kleineren Kirchen der Ökumene die "Anregungen" im Gottesdienst zu geben. In der Kunstkirche Christ-König (www.kick-kunstkirche.de) in Bochum fanden sich etwa 80 Teilnehmende ein, um den Gottesdienst zu feiern und sich mit der Vielfalt der Kirchen auseinanderzusetzen. Was aus römisch-katholischer Sicht im evangelischen Bereich unübersichtlich scheint, findet sich aus evangelischer Sicht durchaus auch in der römisch-katholischen Kirche wieder, wie Hauschild in einem Nebensatz betonte.

Ausgehend vom Glaubensbekenntnis Israels (Die Bibel: 5. Mose, Kapitel 6, Verse 4 bis 9) und von den Fragen, die im Vorbereitungskreis gestellt worden waren und ihren Niederschlag in einer Auflistung der verschiedenen Kirchen im Eingang gefunden hatten, konnte Hauschild der mehrheitlich römisch-katholischen Gemeinde vermitteln, dass auch die SELK sich als "katholisch" im eigentlichen Sinne, also "allgemein", "für die ganze Welt", versteht - nur eben lutherisch-katholisch. Dass auch einige der heutigen "freikirchlichen" Kirchen in diesem Sinne katholisch sind, war für die meisten Gottesdienstbesucher neu. Auch die Unterschiede zwischen reformiert und lutherisch waren wenigen präsent. Selbst der gemeinsame Bezug auf die drei altkirchlichen Bekenntnisse war kaum bekannt.

"Wer sagt, was gilt?" war eine der weiteren Fragen, die zu beantworten waren. Ebenso die Frage, wer andere Aspekte eröffnen könne. In seinem Fazit betonte Hauschild, dass er kaum eine weitere "offizielle" Annäherung der Kirchen erwarte - und das auch nicht für wünschenswert halte. "Die Vielfalt macht das christliche Zeugnis aus. In den verschiedenen Kirchen und ihren Ausprägungen können ganz unterschiedliche Menschen mit ihren ganz unterschiedlichen Prägungen, Vorstellungen, Sehnsüchten und Wünschen ein Zuhause finden." Wobei der gemeinsame Grund nicht sein könne, dass wir "irgendwie an den gleichen Gott glauben", sondern dass die verschiedenen Kirchen sich darüber einig werden, was gemeinsam über Gott gesagt werden könne und was dieser Gott die die Menschen heute bedeute. Neben den altkirchlichen Bekenntnissen könne dazu auch das Glaubensbekenntnis Israels mit seinen öffentlichkeitswirksamen Hinweisen hilfreich und leitend sein.

In den Gesprächen im Anschluss an den Gottesdienst konnten die angesprochenen Fragen vertieft und ergänzt werden, insbesondere das Bestehen katholischer Kirchen neben der römischen Kirche.

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Ein Bericht von selk_news /
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