Konvente Rheinland-Westfalen und Süddeutschland tagten | 16.11.2023

SELK: Begegnungskonvent mit Votum zu "Was uns eint"
Konvente Rheinland-Westfalen und Süddeutschland tagten


Höchst im Odenwald, 16.11.2023 - selk - Die Pfarrkonvente Rheinland-Westfalen und Süddeutschland der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) trafen sich vom 13. bis zum 15. November zu einem Begegnungskonvent in Höchst im Odenwald, um an dem Thema "Was uns eint" zu arbeiten. Das Thema wurde von SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) in seinem Bericht vor dem 14. Allgemeinen Pfarrkonvent (APK) - 2022 in Hofgeismar - vorgeschlagen und vom APK als Thema für die Pfarrkonvente angenommen.

Den Ablauf des Begegnungskonventes hatten vier Pfarrer aus beiden Pfarrkonventen entworfen. In einem ersten Durchgang wandten sich die Konventualen auf spielerische Art dem Thema der verschiedenen Blickwinkel auf Kirche und kirchliche Themen zu. Am nächsten Tag hielt Pfarrer Carsten Voß (Dortmund) ein Einstiegsreferat zum Thema und lud die Pfarrer anschließend ein zum sogenannten "Weltcafé".  Dabei gab es an vier verschiedenen Tischen die Möglichkeit, sich durch Schreibgespräche und Diskussion über die Ängste und Sorgen im Blick auf die eigene Kirche auszutauschen. Am Nachmittag stand Touristisches auf dem Programm.  Die Konventualen folgten der Einladung zu einer Besichtigung der Schlosskapelle in Michelstadt. Am Abend stand Bischof Voigt Rede und Antwort zu seinem Vortrag auf der konstituierenden Tagung der 15. Kirchensynode im vergangen Juni in Gotha.

Schließlich wurden in zwei Arbeitsgängen die Ergebnisse der thematischen Arbeit gesichert und in einem Votum des Begegnungskonvents angenommen. Darin heißt es, der Begegnungskonvent habe sich der Aufgabe des APK gestellt, "über das, was uns eint, in verschiedenen Bereichen zu reflektieren." Diese Arbeit sei in mehreren Themenblöcken geschehen.

In dem Votum heißt es zunächst: "Unsere jeweils eigene Perspektive auf die Kirche ,erzählt' nicht die ganze Kirche, weil jeder nur einen Teil der gesamten Wirklichkeit sieht. Diese verschiedenen Perspektiven ernst zu nehmen ist unsere Aufgabe." Innerhalb der Zeit des Begegnungskonventes hätten sich die Konventualen auf den Weg gemacht, die unterschiedlichen Perspektiven zu dem einen Bild von Kirche zusammenzufügen. Einigkeit bestehe theologisch in der Bindung an das lutherische Bekenntnis. In Einzelfragen über das Bekenntnis hinaus bleibe aber mit Bezug auf Artikel 7 des Augsburgischen Bekenntnisses ("Was ist nötig, was ist nicht nötig?") strittig, "worin wir uns einig sein müssen und worin nicht."  Uneinigkeit in bestimmten ethischen Einzelfragen könne diese Einheit nicht gefährden.

"Gesellschaftliche Abgrenzung ist nicht der Weg, die kirchliche Einheit zu sichern", halten die Konventualen in ihrem Dokument fest.

Weiter heißt es in dem Votum: "Wir nehmen Sorgen und Ängste ernst, weil sie die Liebe zur Kirche ausdrücken. Uns ist wichtig, Sachfragen nicht emotional aufzuladen, um einer Polarisierung vorzubeugen." Immer wieder erlebe man äußerliche Verschiedenheit. "Dem gegenüber sehen wir es als unsere Aufgabe an, die große Nähe im Zentrum immer neu und weitergehend zu entdecken und zu betonen: nämlich, dass Christus und sein Erlösungswerk die Mitte der Verkündigung und des kirchlichen Lebens darstellen. Wir erfahren bei uns selbst und in den Gemeinden eine große Dankbarkeit und Freude über unsere Kirche."

Das Votum im Wortlaut:

http://www.selk.de/download/Votum-Begegnungskonvent-RW_15-11-2023.pdf

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Ein Bericht von selk_news /
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