SELK-Studierende auf NYLT-Konferenz | 17.02.2016

"Eine Bibel, Wasser, Brot und Wein"
Theologiestudierende der SELK auf NYLT-Konferenz in Tschechien

Tuchoměřice (Tschechien), 17.2.2016 - selk - Am vergangenen Wochenende fand das Frühjahrstreffen des Network of Young Lutheran Theologians (NYLT) unter der Leitung von Sebastian Grünbaum und Jari Kekäle in Tuchoměřice nahe der tschechischen Hauptstadt Prag statt. Insgesamt rund 60 Teilnehmende aus Finnland, Norwegen, Schweden, Lettland, Polen, Tschechien, der Slowakei, England, Belgien und den USA fanden sich dort im Kloster Chemin Neuf zusammen, um sich zum Thema "Mission" auszutauschen. Unter ihnen befanden sich mit Simon und Danielle Volkmar, Simon Pfitzinger, Tobias Schütze, Renatus Voigt, Felix Hammer, Michael Wenz, Niklas Brandt von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) sowie Andrew Lehenbauer und Kyle Richardson, Austauschstudenten aus der US-amerikanischen Lutherischen Kirche-Missouri Synode (LCMS) an der Lutherischen Theologischen Hochschule der SELK in Oberursel, auch 10 Teilnehmende aus Deutschland.

Der Schwerpunkt lag auf der Frage, was lutherische Mission unbedingt benötigt und was ihre Identität ausmacht. Hierbei waren sich die Teilnehmer darüber einig, dass Wort und Sakrament in der lutherischen Theologie immer im Zentrum stehen müssen. So antwortete ein Teilnehmer auf die Aufgabe, vier Dinge zu nennen, die für die Mission unverzichtbar seien, mit: "Eine Bibel, Wasser, Brot und Wein". Darüber wurden aber viele weitere wichtige Elemente benannt, auf die Mission angewiesen ist, um bestmöglich funktionstüchtig zu sein, so zum Beispiel ein klares Bekenntnis, die Unterstützung durch bestehende lutherische Kirchen im finanziellen und organisatorischen Bereich, eine ausreichende Anzahl an Amtsträgern vor Ort sowie Wissen um den jeweiligen Kontext des Missionsgebietes, um Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung bestmöglich vollziehen zu können.

Neben diesem Schwerpunkt wurde auf der Tagung außerdem speziell darüber diskutiert, in welchem Verhältnis die Predigt sowohl zum gesellschaftlichen Kontext als auch zum Kontext der Liturgie innerhalb einer lutherischen Mission stehen muss und wie sich in der Musik Form und Inhalt zueinander verhalten müssen, damit sie lutherischer Mission dienen kann. Es wurde auch über die aktuelle missionarische Arbeit in den Heimatländern berichtet, wobei sich gezeigt hat, welche Probleme sich aus zunehmendem Atheismus und wachsender Säkularisation für die Kirchen in allen Ländern gleichermaßen im Blick auf die Missionsarbeit im eigenen Land ergeben. Ein Ausblick wurde durch einen Bericht von Felix Hammer über sein Praktikum in der Dreieinigkeits-Gemeinde der SELK in Berlin-Steglitz, in der intensive Flüchtlingsarbeit geleistet wird, gegeben. Die Konferenz diskutierte, in welchem Maß die großen Zahlen an Flüchtlingen aus muslimischen Ländern die Missionsarbeit zukünftig beeinflussen wird.

Pfarrer James Krikava von der LCMS berichtete über die Anfänge seiner missionarischen Arbeit in Pilsen (Tschechien) und machte deutlich, wie wichtig dabei ein fester Ort und der sonntägliche Sakramentsgottesdienst für die Missionsarbeit waren.

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der St. Michaelskirche in Prag, in dem Krikava die Predigt hielt, ging die Konferenz am Sonntag zu Ende.

Anschließend blieben die deutschen Teilnehmer noch zwei Tage in Prag, wobei sie unter anderem die Schlosskathedrale, die astronomische Uhr, das ehemalige Judenviertel mit seinen historischen Synagogen und die Karlsbrücke besichtigten. Ein besonderes Highlight war ein Blick auf den Balkon der deutschen Botschaft, auf dem der damalige deutsche Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher 1989 seine berühmte Rede zur Ermöglichung des Ausreiserechtes der nach Prag geflohenen Bürger der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik Deutschland hielt.

"Wir danken dem Freundeskreis der Hochschule ganz herzlich dafür, dass er mit seiner Unterstützung dieses unvergessliche Wochenende möglich gemacht hat", so Konferenzteilnehmer Niklas Brandt. Diese Förderung habe "wesentlich dazu beigetragen, dass die Kontakte zu den lutherischen Studierenden in anderen europäischen Ländern aufgenommen und intensiviert werden konnten."

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