Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationsgedenken | 16.03.2017

"Wie kriegt der gnädige Gott mich?"
SELK an ökumenischem Gottesdienst in Oberursel beteiligt

Oberursel, 16.3.2017 - selk - Während am vergangenen Samstag in Hildesheim im Rahmen des diesjährigen Reformationsgedenkens ein zentraler Buß- und Versöhnungsgottesdienst der römisch-katholischen Kirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland gefeiert wurde (selk_news berichtete), versammelte sich auch in der evangelischen Christuskirche in Oberursel eine große Gemeinde zu einem ökumenischen Gottesdienst aus Anlass des Reformationsgedenkens. Der Ablauf des Gottesdienstes entsprach in etwa dem, der in Hildesheim gefeiert wurde, wodurch eine große Verbindung vieler Gemeinden entstand.

Mitwirkende waren Pfarrerin Dr. Dorette Seibert (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Pfarrer Andreas Unfried (römisch-katholische Kirche) und Superintendent i.R. Wolfgang Schillhahn (Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche | SELK). Die Evangelische Kantorei Oberursel unter der Leitung von Kantorin Gunilla Pfeiffer bot anspruchsvolle Kirchenmusik.

In Dank, Buße, Fürbitte und gemeinsamem Zeugnis wurde ausgedrückt, was den Kirchen gemeinsam anvertraut ist, wie sie damit umgegangen sind und was noch zu tun ist. Die drei amtierenden Geistlichen legten in drei Ansprachen das Weinstock-Motiv Jesu Christi aus, wie es sich im biblischen Johannesevangelium findet.

"Wie kriege ich einen gnädigen Gott?", so habe Martin Luther gefragt, führte dabei Wolfgang Schillhahn aus: "Wir drehen die Frage um: ,Wie kriegt der gnädige Gott mich?'" Ein Weinstock sehe im Winter trostlos aus. Eigentlich könne man nur ein paar Hölzer erkennen. Würden sie im Frühjahr nochmals zugeschnitten, erinnerten sie an ein Kreuz. Und wenn Säfte aus den Wurzeln treiben würden, sage man: "Der Weinstock blutet! Danach wachsen neue Zweige und Blätter." Es sei wie ein Wunder. Die Frage "Wie kriegt der gnädige Gott mich?" weise auf Gottes menschenfreundliches Handeln: "Er ruft mich zu diesem Weinstock, der gekreuzigt wurde, der wahrhaftig auferstanden ist, damit neues Leben entsteht. Das Kreuz ist Gottes Art, das zu reparieren, was durch den Sündenfall zerbrochen ist."

Mit Blick auf die Ökumene führte der SELK-Theologe aus: "Ökumenisches Miteinander, dass wir von Herzen ersehnen, kann im Weinberg Gottes nur gedeihen, wenn wir mit der einen heiligen, katholischen und apostolischen Kirche im Nizänischen Glaubensbekenntnis beten können, dass unser Herr Christus ,um uns Menschen und um unserer Seligkeit willen vom Himmel gekommen ist und leibhaft geworden durch den heiligen Geist von der Jungfrau Maria und Mensch geworden!' Dieser Weinstock wird der ganzen ökumenischen Christenheit Früchte bringen. Und wenn nicht, Gott liebt auch die Früchtchen."

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