Plenartagung der Liturgischen Konferenz | 01.09.2016

Gebet als Grundvollzug christlicher Existenz
SELK bei Plenartagung der Liturgischen Konferenz vertreten

Hildesheim, 1.9.2016 - selk - Die Herbst-Plenartagung der Liturgischen Konferenz (LK | www.liturgische-konferenz.de) fand vom 29. bis 31. August im Michaeliskloster Hildesheim statt. Obwohl ausnahmsweise noch in der Sommerzeit, nahmen 90 Delegierte aus evangelischen Kirchen deutscher Sprache und Vertreter der akademischen Liturgiewissenschaft teil.

In dem Grundsatzreferat "Tagzeitengebet - Chancen und Probleme" stellte Privatdozent Dr. Achim Budde (Bonn / Rothenfels) das regelmäßige Gebet als einen Grundvollzug christlicher Existenz heraus und gab einen Einblick in die Arbeit der Initiative "Ökumenisches Stundengebet". Pfarrer Jens Jacobi (Berlin) beschrieb das Proprium des Tagzeitengebets "im Konzert mit anderen Gottesdienst und Andachtsformen". Der Vorsitzende der LK, Prof. Dr. Michael Mayer Blanck (Bonn), referierte zum Thema "Tagzeitengebet und Ritualität".

Impulse aus der Praxis (z. B. Gebetszeiten in City-Kirchen, Gemeindegebet im neuen römisch-katholischen Gesangbuch, Stundengebet als individuelle Frömmigkeitspraxis) und Workshops (z. B. Initiative Gebetsläuten im Tageslauf, Tagzeitengebet und Popularmusik, Erfahrungen mit "Einfach beten", Psalmensingen in angelsächsischen Kirchen, Spätmoderne Tagzeitenliturgien) gaben den Teilnehmenden die Möglichkeiten, exemplarisch einige Praxisfelder und zeitgenössische Formen näher kennenzulernen.

Den geistlichen Rahmen der Tagung bildeten Tagzeitengottesdienste in unterschiedlichen Traditionen und Gestaltungen (Abendgebet aus der Iona-Tradition, Morgengebet nach dem neuen Kirchentagsliederbuch 2017, Mittagsgebet nach dem Modell der Hausgemeinschaft des Michaelisklosters, Morgenlob nach dem altkatholischen Gesangbuch). Ein Novum der Tagung war der LK-Posaunenchor, in dem unter der Leitung von Dr. Folkert Fendler (Hildesheim) akademische Theologen und ein emeritierter Landesbischof im Tagungsgottesdienst musizierten.

Berichte und Informationen aus der laufenden Arbeit komplettierten die Tagung: In den nächsten Wochen erscheint ein Liederbuch zum Reformationsjubiläum 2017 mit dem Titel "FreiTöne". Das Heft, das zugleich auch als Kirchentagsliederheft dient, enthält rund 200 Gesänge und Tagzeitengebete. Die Auflage ist so groß geplant, dass Gemeinden es anschaffen und das ganze Jahr hindurch verwenden können. Neben dem "Kirchentagsmix" aus gerne gesungenen Liedern sind darin auch ganz neue Songs zu entdecken, darunter zwölf prämierte Werke aus dem Wettbewerb "Mein Reformationslied" und der Liederwerkstatt zum Jubiläumsjahr.

Mit Interesse nahm die Versammlung den Bericht über die weitere Behandlung der Perikopenrevision entgegen. Hier haben die Leitungsgremien der Kirchenbünde inzwischen positiv votiert, sodass die neue Ordnung nach Einarbeitung der Rückmeldungen aus der Erprobungsphase im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wie geplant zum 1. Advent 2018 mit einem neuen Lektionar, einem neuen Perikopenbuch, neuen Wochenliedsammlungen und neuen Predigthilfen starten kann. In diesem Zusammenhang berichtete der Buchgestalter Prof. Ralf de Jong (Essen | www.dejong-typografie.de) über die Herausforderungen bei der Erstellung von Lektionar und Perikopenbuch. Die beiden Bücher werden sich mehr als bisher voneinander unterscheiden und mehr auf ihren jeweiligen Einsatzort (Liturgie oder Schreibtisch) zugeschnitten sein als bisher. Sie werden deutlich nutzerfreundlicher werden. Zugleich werden sie aber auch wegen ihres "wertvollen" Inhalts eine hohe ästhetische Qualität haben. De Jong zeigte eindrucksvoll, wie wichtig hier eine qualifizierte gestalterische Arbeit ist, die vom Inhalt und dem Zweck des Werkes her dessen Gestalt definiert.

Die Plenartagung wurde vorbereitet und gestaltet vom Ausschuss "Tagzeitenliturgie" der LK. Dieser wird die Tagung in der Zeitschrift "Liturgie und Kultur" (ISSN 2190-1600) Heft 1-2017 dokumentieren. In diesem Ausschuss arbeitet für die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) Pfarrer Peter M. Kiehl (Darmstadt) mit.

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